Paketschließfächer können das Einkaufen umweltfreundlicher machen

Aug 22, 2023

Während der Pandemie haben wir online eingekauft wie nie zuvor.

Nach der Eröffnung ging der Online-Einkauf leicht zurück, aber unsere Gewohnheiten hatten sich bereits geändert.

Ein Bericht des Instituts für Verkehrswirtschaft (TØI) zeigt, dass der Online-Lebensmittelverkauf in Norwegen mittlerweile deutlich höher ist als vor der Pandemie.

Die Lieferungen nach Hause verzeichneten ein deutliches Wachstum, wobei Pakete direkt zu unseren Häusern oder Briefkästen geliefert wurden.

In letzter Zeit sind jedoch an vielen Orten im ganzen Land Paketschließfächer aufgetaucht. Mit diesen Selbstbedienungsschließfächern können wir Pakete rund um die Uhr abholen und eine App verwenden, um das Schließfach automatisch zu öffnen.

Forscher von TØI untersuchten die Nutzung der Paketschließfächer von PostNord seit ihrer Einführung im Jahr 2021.

Im Vergleich zu 2021 hat sich die Zahl der über Schließfächer zugestellten Pakete im Jahr 2022 der Studie zufolge mehr als verzehnfacht.

Bis zum Frühjahr 2023 bestand dieses Paketschließfachnetzwerk aus fast 2.150 Schließfächern an über 940 Standorten in Norwegen.

Die meisten Schließfächer befinden sich in der Nähe von Geschäften und Wohngebieten und sollen für Kunden leicht erreichbar sein, wenn das Netzwerk vollständig ausgebaut ist.

Heute ist das Netzwerk vor allem rund um Oslo gut ausgebaut, wo ein erheblicher Teil der Bevölkerung in der Nähe solcher Schließfächer lebt. Aber auch in Gegenden wie Viken und Rogaland wohnen mittlerweile viele Menschen in der Nähe eines Schließfachs, wie es in einem Artikel von TØI heißt (Link auf Norwegisch).

Paketautomaten dienen in erster Linie als Alternative zur Hauszustellung, die während der Pandemie deutlich häufiger vorkam.

Forscher glauben, dass eine verstärkte Nutzung solcher Schließfächer möglicherweise den Verkehr und die Umweltemissionen reduzieren kann.

Die Lieferung nach Hause ist ressourcenintensiv und Paketschließfächer bieten eine effizientere, flexiblere und kostengünstigere Lieferoption.

Fast alle Pakete werden einmal am Tag an dasselbe Schließfach geliefert.

Besonders wenn sie zentral gelegen sind und es den Kunden ermöglichen, das Abholen von Paketen mit anderen Besorgungen zu kombinieren, können Paketschließfächer aus gesellschaftlicher Sicht besonders effektiv sein, argumentieren die Forscher.

Ihre Analyse zeigt, dass, wenn Paketschließfächer die Hauszustellung ersetzen und ihre Zahl zunimmt, der Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und die lokalen Emissionen vom Verteiler bis zum Haus des Kunden erheblich gesenkt werden können.

Sie schlagen eine Reduzierung um bis zu 32 Prozent vor.

Gleichzeitig ist das Paket vom Kunden abzuholen. Wie umweltfreundlich diese Abholung ist, entscheidet über das Ausmaß der Emissionsreduzierung.

Auch wenn der Einkauf von der Couch aus nicht unbedingt umweltfreundlich ist, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Artikel wie Kleidung, die nicht passt, beim Online-Einkauf zurückgegeben werden, was zu Rücksendungen führt.

Kostenlose Rücksendungen anzubieten ist ein Wettbewerbsvorteil für Einzelhändler. Daher ist es oft kostenlos, unerwünschte Artikel zurückzusenden.

Dies hat jedoch sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Kosten.

Der hohe Anteil an Retouren führt zu einem wesentlich komplexeren Logistikprozess als beim traditionellen Handel, was zu erhöhten Emissionen beim Transport führt.

Ein weiteres erhebliches Problem besteht darin, dass viele zurückgegebene Artikel nicht weiterverkauft werden und am Ende weggeworfen werden, wie schwedische Forscher herausgefunden haben.

Für Einzelhändler ist es oft rentabler, diese Artikel zu entsorgen, als sich mit der mühsamen Bearbeitung von Retouren herumschlagen zu müssen. Dies wurde Anfang des Jahres von forskning.no gemeldet (Link auf Norwegisch).

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Übersetzt von Alette Bjordal Gjellesvik.

Lesen Sie die norwegische Version dieses Artikels auf forskning.no

Referenz:

Hovi et al. Paketschließfächer als Zustelllösung – Nutzungsmuster, Erfahrungen und Auswirkungen von Netzerweiterungen, TØI-Bericht 1959/2023, 2023.